25.05.2016 │ Vielfalt

Erstes AG Treffen 2016

TOP 1: Begrüßung und Vorstellung

 

Die Sitzung beginnt mit einer Begrüßung durch Vera Seeck. Lea Quaing gibt den Inhalt des Videos „If London Were War Torn Syria“ (https://www.youtube.com/watch?v=fSIpARmq2WI) wieder und gibt einige Denkanstöße zu der Frage, was es bedeuten würde, wenn hier, in Europa, Krieg herrschte.

Anschließend gibt es eine kurze Vorstellungsrunde, in der auch die Motivation der Einzelnen zur Teilnahme an der Arbeitsgemeinschaft Flucht beleuchtet wird. Aktionen und Veranstaltungen in den eigenen Strukturen zur Flüchtlingsthematik werden in der Runde ebenfalls beleichtet.

- Im Haus „Maria Frieden“ sind drei weiteren Flüchtlingskindertage mit „Freizeit für Flüchtlingskinder“ (FFF) im Haus in Planung. In den Seminaren ist es ein Querschnittsthema: z. B. werden Schulklassen für die Situationen von Geflüchteten sensibilisiert. Die Räumlichkeiten des Hauses „Maria Frieden“ für eine WG für unbegleitete minderjährige Ausländer/-innen (UMA) einzurichten, ist weiterhin im Gespräch.

- In der Domschule ist weiterhin ein großes Interesse an der Arbeit mit Geflüchteten vorhanden, da die Zahl der an der Schule untergebrachten Schüler/-innen allerdings sehr gering ist, gab es nur kleine Unterstützungsprojekte bisher.

- Frank Surmann berichtet, dass über das Förderprogramm Generation³ ein Micro Projekt zum Thema #maulaufmachen bewilligt wurde. In Lingen selbst ist der SKM federführend für die Koordinierung der Flüchtlingsarbeit zuständig. Es haben schon erste Infogespräche stattgefunden, um die Jugend stärker in den Blick zu nehmen.

-Helena Weber berichtet, dass im Regionalverband Osnabrück-Süd mehrere Veranstaltungen in Planung sind bei denen die Thematik Flucht auch mit Ehrenamtlichen bearbeitet werden soll.

 

TOP 2: Kooperation mit nicht kirchlichen Trägern.

 

Leider ist die geladene Referentin für den Termin spontan verhindert gewesen, daher wurde in der Runde ohne externe Träger der Sinn von Kooperation besprochen.

Dem BDKJ ist es ein Anliegen sich besser zu vernetzen, um den im Büro eintreffenden vielfältigen Anfragen gerecht zu werden. Der Hintergrundgedanke dabei ist, dass nicht immer die Fachstelle Soziale Gerechtigkeit zu jeder Anfrage hinausfährt, sondern auch in der Flüchtlingshilfe aktive Träger in der Region an die anfragende Gruppe vermittelt werden können.

Die Anwesenden bestärken den Gedanken, das Netzwerk weiter auszubauen. In den Kommunen gibt es teilweise schon koordinierende Stellen, die eben diese Anfragen in ihrem Aufgabenbereich haben und von genutzt werden können.

Auch wurde darauf hingewiesen, dass die aktiven Träger und Ehrenamtlichen an einigen Stellen den Anfragen und Ideen nicht mehr zeitnah gerecht werden können. Daher ist es wichtig, bei der Weitervermittlung von Anfragen die Interessierten auf ggf. lange Wartezeiten zu sensibilisieren. Auch können Anfragende natürlich trotzdem weiterhin von der Fachstelle beraten werden, ob Ideen einfach umzusetzen sind oder zunächst in kleineren Schritten und Zielgruppen gedacht werden sollte.

 

TOP 3: Arbeitshilfe Flucht und Migration Nr. 2

 

Nach dem Erfolg der Arbeitshilfe Flucht und Migration steht die Erarbeitung der zweiten Broschüre an. In der Runde wird thematisiert, wie der Redaktionsprozess für eine weitere Arbeitshilfe aussehen wird. Dazu wird der folgende Vorgang festgelegt.

In der Sitzung werden die Inhaltlichen Themen festgelegt, welche in der neuen Arbeitshilfe erscheinen sollen. Im weiteren Prozess werden über den Newsletter-Verteiler für die Redaktion der einzelnen Themen interessierte Autor/-innen gesucht. Ein Redaktionstreffen wird dann für Mitte Februar terminiert. Ende der Redaktion wird um Ostern sein, damit Frau Both (Layouterin) in diesem Zeitraum das Design entwickeln kann und die Arbeitshilfe zu April in den Druck geht.

Die schon auf der letzten Sitzung vorgeschlagenen Inhalte für die zweite Arbeitshilfe werden noch einmal überdacht und mit konkreten Umsetzungsideen gefestigt. Für die Arbeitshilfe stehen daher folgende Inhalte fest:

- Ein Kapitel zum Thema „Was kann ich tun, wie kann ich helfen?“. Hierbei sollen vor allem verschiedene Praxisprojekte vorgestellt werden, die schon stattfinden bzw. stattgefunden haben. Die Berichterstattung kann durch Bilder und kurze Interviews umgesetzt werden und verfolgt das Ziel, andere Gruppen zum „einfach Machen“ zu animieren.

- Im Praxisteil sollen Impulsideen in Form von Gottesdienstbausteinen, Gebete und Impulse vorgestellt werden.

- Das Thema Rassismusprä- und –intervention wird in der zweiten Arbeitshilfe in Form des Themas „Ängste abbauen“ aufgenommen. Gerade durch aktuelle Medienberichte und Geschehnisse wird die Angst vor „Fremden“ zu einem immer größeren Thema. Es soll daher versucht werden, positive Aspekte gegen typische Ängste in den Vordergrund zu stellen.

- Für die Rückseitengestaltung („Verständigung mit Bildern“) wird vorgeschlagen, ein Bild für die Begriffe „halal“ und „WLAN“ einzubauen und die Sprache Fasi zu wählen.

- Kultur und Moral sind ein weiteres wichtiges Thema. Hierbei werden Sitten und Bräuche anderer Länder vorgestellt, die verdeutlichen, wie Missverständnisse zwischen verschiedenen Kulturen entstehen bzw. Fettnäpfchen vermieden werden können. (Im Bereich Ernährung hat die Hochschule Osnabrück hierzu schon gutes Material veröffentlicht.)

- Die Gruppe der UMAs soll thematisiert werden. Hierbei sollen die besonderen Bedingungen noch einmal vorgestellt werden, aber auch der Lebensraum Schule, der ein klassischer Begegnungsraum von geflüchteten und nicht geflüchteten Kindern und Jugendlichen darstellt.

- Alle gesetzlichen Änderungen und Grundlagen seit der ersten Arbeitshilfe sollen einmal vorgestellt werden.

- Der Begriff „Integration“, dessen Mehrwert auf beiden Seiten und wie Integration in der Praxis umgesetzt werden kann sollte Platz in der Arbeitshilfe finden

- Für das Interview wird vorgeschlagen jemanden vorzustellen, der in seinem Alltag mit Geflüchteten in Kontakt ist. Hierbei ist nicht eine hauptamtliche Person gemeint, sondern eine ehrenamtliche oder Schüler/-innen einer Klasse mit UMAs…

- Es steht ebenfalls die Idee im Raum, über die Möglichkeit zu berichten, einen Freiwilligendienst in der Flüchtlingsarbeit zu absolvieren. (Hierzu wird Kontakt zur Arbeitsstelle Freiwilligendienste aufgenommen)

Frank Surmann weist die Anwesenden noch einmal darauf hin, dass bei der Erstellung der Arbeitshilfe klar die Zielgruppe im Auge behalten werden soll. In der daraus folgenden kurzen Diskussion lässt sich feststellen, dass die Arbeitshilfe inhaltlich auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausgerichtet ist, aber auch erwachsene Ehren- und Hauptamtliche anspricht, die mit der Zielgruppe arbeiten. Generell soll die Arbeitshilfe aber allen Interessierten zugänglich sein und bleiben.

 

TOP 4: Öffnung des Marcel Callo Haus

 

Schon bei der letzten Sitzung wurde bekannt gegeben, dass der BDKJ ein offenes Angebot für Kinder und Jugendliche im Sitzungsraum/Frühstücksrum des Marcel-Callo-Hauses anbieten wird. Dieses soll donnerstags in der Zeit von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet werden.

Die Rückmeldungen durch die Regional- und Mitgliedsverbände des BDKJ waren sehr durchwachsen: Generell befürworten alle Verbände die Öffnung des Hauses, allerdings sind die Kapazitäten, bei dem Projekt aktiv zu unterstützen, eher gering.

Aus diesem Grund hat der BDKJ noch einmal intensiv darüber beraten, wie eine Umsetzung des Projektes weiterhin möglich ist. Hierbei spielt uns eine Personelle Umstrukturierung im Büro Team des BDKJs sehr entgegen. Ab dem 01.04.2016 wird Karin Schuld (bis 2015 Fachreferentin der Fachstelle Soziale Gerechtigkeit) mit einer halben Stelle wieder einsteigen. Ihr neues Stellenprofil beinhaltet die Planung und Gestaltung des offenen Angebotes. Daher wird das Projekt vom Zeitraum ins Frühjahr 2016 verschoben, bekommt aber eine feste Ansprechperson, die gleichzeitig auch eine begleitete Begegnung ermöglicht.

Das Projekt soll dann möglichst zeitnah „einfach angefangen“ werden, wie sich das Projekt entwickelt, wird sich im Laufe der Zeit abzeichnen.

Die Anwesenden der Runde befürworten weiterhin das Projekt. Eine Unsicherheit entsteht bei der Frage, welche Altersgruppe die Zielgruppe ist, da es sich gerade bei der angesprochenen Gruppe der Geflüchteten eher um junge Erwachsene handelt. Schüler/-innen hingegen, die evtl. nach der Schule vorbeischauen würden, sind ggf. deutlich jünger. Alle Anwesenden sind sich einig, dass sich die Umsetzung in der Praxis zeigen muss. Generell sind Angebote von Jugendverbänden bis 27 Jahren geöffnet, dieser Altersrahmen wird auch bei der Öffnung des Hauses angepeilt, es soll jedoch auch keine Kleinkarriertheit herrschen.

Es wird geraten, über einen freien WLAN-Zugang im Rahmen des Angebotes nachzudenken. Auch wenn es nicht im Sinne eines Begegnungsprojektes ist, wenn alle am Handy sitzen, kann die Möglichkeit, Internet nutzen zu können auch Menschen „anlocken“. Zudem ist das Internet momentan für viele Geflüchtet eine der einzigen Möglichkeiten, Kontakt zu ihren Familien zu halten und sich über Geschehnisse in ihrer Heimat zu informieren. Auch der Zugang zu einem festen Rechner sollte ermöglicht werden, um beispielsweise mit einer Sprachsoftware Deutsch zu lernen oder Unterlagen für Behörden zu bearbeiten.

Für die weitere Planung wird sich der BDKJ mit Karin Schuld zeitnah in Verbindung setzen. Auch wird angeregt, noch einmal mit den Angeboten der Flüchtlingshilfe und der Schulen in Kontakt zu treten, um die konkrete Planung zu stärken.

 

TOP 5: Fachtag BDKJ

 

Nachdem in der letzten Sitzung ausführlich über die Qualifizierung im Bereich Kinder und Jugendliche zum Thema Flucht diskutiert wurde, wird dieses Aufgabenfeld in der kirchlichen Jugendarbeit weiterhin beim BDKJ liegen. Hierzu wird Vera Seeck als Fachreferentin zu unterschiedlichen Terminen bei den Verbänden vorbeischauen, um Vorträge, Schulungen und Beratungen anzubieten.

Zudem wird es gemeinsam mit der Fachstelle Schulkooperation einen Fachtag geben: Am Mittwoch, 7.9.2016, 9:30 – 18:00 wird dieser im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen zum Thema „Praktische Arbeit mit jungen Geflüchteten vor Ort“ stattfinden. Der aktuelle Plan sieht vor, dass während des Vormittages Referent/-innen in das Thema einführen und am Nachmittag eher praktisch in Workshops gearbeitet wird. Der Fachtag soll sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche ansprechen.

Gerne nehmen wir Vorschläge für Referent/-innen oder Workshops entgegen.

 

TOP 6: Ideen

 

In der letzten Zeit wurden einige Ideen an den BDKJ herangetragen. Zwei solcher Ideen werden mit den Anwesenden diskutiert.

1. Schon öfter kam die Frage nach Bausteinen zur Thematik Flucht im Rahmen von Schulungen auf. Hierbei wurde oft nach Juleica-Verlängerungen oder nach Multiplikatorenschulungen gefragt.

Alle Anwesenden sind sich einig, dass 8-stündige Verlängerungen durch die Fachstelle oder andere geeignete Referent/-innen möglich sein sollten. Hierzu werden von der Fachstelle noch einmal Methoden und Zeitpläne erarbeitet.

Ganze Juleica- Schulungen können im Rahmen „Interkulturelle Juleica“ angeboten werden. Hierfür wird empfohlen, sich mit Verbänden, die eine solche Schulung angeboten haben bzw. anbieten, auseinanderzusetzen und aus Erfahrungen zu profitieren (z. B. Regionalverband OS-Süd in Kooperation mit der KLJB)

2. Große Begeisterung löste die Rückseite der Arbeitshilfe „Verständigung mit Bildern“ aus. Daher kam die Idee, in diesem „Bildern + Sprachen“-Format ein eigenes Produkt raus zu bringen, welches speziell in der Arbeit von Jugendverbänden genutzt werden kann.

Über diese Frage wurde mit den Anwesenden sehr lange Diskutiert. Generell finden alle die Idee sinnvoll, allerdings würde der Aufwand diese herzustellen zu dem aktuellen Bedarf sie anzuwenden derzeit nicht gerecht. Zudem gibt es einige gute Anbieter, die solche Hefte oder Plakate produziert haben, die fürs erste gut genutzt werden können. Es wird daher geraten, den Verbänden die Interesse an der Öffnung ihres Verbandes bekunden, individuell zur Seite zu stehen, Materialien zur Verfügung zu stellen, wichtige Informationen zu rechtlichen Grundlagen zu vermitteln, über Veränderungen von Traditionen zu sprechen.

Gerade im Bereich der Zeltlagervorbereitung und –durchführung kann es spezielle Bedarfe geben, auf die sich der BDKJ einstellen wird.

Der BDKJ wird hierzu ein ausführliches Angebot auf die Homepage setzen.

 

TOP 7: Namensgebung und Satzungsstrukturen des Arbeitskreises

 

Aufgrund der Satzung des BDKJ-Diözesanverbandes Osnabrück, muss ein neuer Arbeitskreis auf einer Diözesanversammlung eingesetzt werden. Dieses wurde im Jahr 2015 aufgrund satzungstechnischer Pflichten, die dem Arbeitsgremium so nicht entsprächen, nicht getan.

Alle Anwesenden sind sich einig, dass keine fest benannte Gruppe zu den Sitzungen erscheinen, sondern alle Interessierten jederzeit willkommen sind und sich die Arbeit im Gremium sehr offen und bedarfsorientiert gestaltet. Aus diesem Grund einigen sich alle Anwesenden, den Arbeitskreis ab sofort in Arbeitsgemeinschaft umzubenennen.

Diese kann bestehen ohne eingesetzt zu werden und ist freier in den Planungen von Sitzungen. Auch wenn das Thema Flucht in Zukunft einmal weniger Aufmerksamkeit bekommen sollte, ist eine Arbeitsgemeinschaft freier, sich zu verändern oder gar aufzulösen.

 

TOP 8: Termine und Verschiedenes

 

Das nächste Treffen der AG Flucht wird auf den 25 April terminiert. Ab 18:00 Uhr sind alle Interessierten herzlich ins Marcel-Callo-Haus geladen.

Beste Wirkung | Beste Vielfalt | Beste Experimente

Eure Ideen und euer Engagement sind das BESTE für die Jugendarbeit in Niedersachsen! Das Förderprogramm Generation³ unterstützt euch dabei. Hier könnt ihr Neues ausprobieren, euch qualifizieren, euch ehrenamtlich engagieren. Generation³ steht für mehr Beteiligung, Engagement und Vielfalt! Bei Fragen wende dich an info(at)generationhochdrei.de