16.02.2017 │ Vielfalt

Anfangsphase des Projekts ; 1. FeierAbend

Nach Projektbeginn begann für uns die Phase der Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben Termine mit allen Konfirmandengruppen unserer Region vereinbart und bekamen die Chance eine Unterrichtsstunde selber zu gestalten, wo wir dann die Werbung für unser Projekt FeierAbend eingebaut haben. Zusätzlich kam der Wunsch auf eine Andacht zusammen mit den KonfirmandInnen zu feiern, da befürchtet wurde, dass viele Jugendliche gar keine Andacht kennen und nicht wissen, dass die Themen direkt auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten sind. Die Andacht für die Konfirmandengruppen handelte von einem Überraschungsei, welches wir natürlich auch für alle mitgebracht hatten. Wir wollten den Jugendlichen aufzeigen, dass wir eigentlich auch wie ein Ü-Ei sind und was besonderes in uns tragen, wir neugierig sind und auch eine gewisse Neugierde bei anderen wecken können. Und natürlich, dass man ganz viel Freude und Spaß mit andern haben kann. Durch diese Aktion haben wir ungefähr bei 150 KonfirmandInnen Werbung für FeierAbend und auch bei den PastorInnen darauf aufmerksam gemacht.

Parallel haben wir Termine in zwei Jugendwohngruppen für Flüchtlinge vereinbart, um auch dieser Zielgruppe das Projekt näher zu bringen. Die Wohngruppe befinden sich in Rottorf und Offleben, wobei Offleben noch gute 25 km von Königslutter entfernt ist und uns schnell bewusst wurde, dass ohne ein Fahrdienst die jugendlichen Geflüchtete kaum zum Projekt kommen würden. Beide Besuche liefen sehr gut und wir hatten das Gefühl, dass die Jugendlichen verstanden haben, worum es geht. Obwohl wir mit einen positiven Gefühl aus den Terminen gegangen sind, wussten wir nicht, ob wie diese Zielgruppe wirklich erreich haben.

Zusätzlich haben wir Werbung bei Jugendlichen in unserer Region und Propstei gemacht und haben das Projekt am runden Tisch in Königslutter vorgestellt, wo alle Haupt- und Ehrenamtlichen zusammenkommen, die mit Geflüchteten arbeiten. Hier haben wir auch Flyer verteilt, die einzelne Leute mitnehmen konnten und hoffentlich an die Flüchtlinge weiter getragen haben. Neben dem runden Tisch wurde Kontakt zur Jugendmigrationsstelle im Kreis Helmstedt aufgenommen.

 

Der nächste Schritt war dann die Anschaffung von Sitzmöglichkeiten, Deko, Spielen und Arbeitsmaterialien. Da wir nicht allzu viel Stauraum in Königslutter haben, haben wir uns entschlossen mit Sitzkissen und Luftmatratzen zu arbeiten, da sich diese Sachen leichter verstauen lassen. Dazu gab es noch den einen oder anderen Teppich und ein paar Kissen, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Obwohl wir zwischendurch das Gefühl hatten, total viele unterschiedliche Farben gekauft zu haben, ergab es am Ende eine nette, gemütliche und farbenfrohe Sitzecke. Da wir uns vorgenommen haben Methoden und Kompetenzen zu vermitteln, haben wir uns überlegt Fächermappen anzuschaffen, die dann zu einem Koffer werden, der diese Methoden und Kompetenzen beinhaltet. Jeder und jede darf sich diese Mappe selber gestalten um einen persönlichen Koffer zu erhalten. Bei den Spielen haben wir uns an Spiele gehalten, die wir selber gerne spielen und Spiele die zum Teil einfach zu verstehen sind und wo es nicht viele Wörter bedarf, sodass auch Geflüchtete die Chance haben, gemeinsam mit deutschen Jugendlichen zu spielen. Desweiteren haben wir Bücher und Arbeitsmaterial angeschafft zu den Themen interreligiöse Gottesdienste und interkulturrelle Handlunsgkompetenzen.

 

Vor jedem FeierAbend treffen wir uns zu einer gemeinsamen Vorbereitung, wo wir uns in 2er bis 3er Teams aufteilen, um die drei Bausteine zu planen – Andacht, Methoden/Kompetenzen, Essen. Der erste FeierAbend stand unter dem Thema Kennenlernen-dem Fremden begegnen. Für den inhaltlichen Teil hatten wir uns überlegt ein paar Kennlernspiele zu spielen, die nicht nur dem Austausch dienen, sondern auch das ein oder andere Vorurteil abbauen soll und aufzeigen, dass es auch Vorurteile gibt, wenn man über sein eigenen Schatten springt und dem Fremden begegnet. Da wir nun nicht vorhersagen konnten, wer alles zum ersten FeierAbend kommt und wir gerne alle willkommen heißen wollten, handelte die Andacht von der Vielfalt der Menschen. Zum Abendessen hatten wir uns ein kaltes Buffet überlegt, wo Fladenbrottaschen mit Salat, Saucen und Falafeln befüllt werden.

 

Als es nun so weit war und der erste FeierAbend vor der Tür stand, waren wir alle sehr gespannt und auch nervös, da es keine Anmeldepflicht gibt und wir so überhaupt nicht planen können, wer am Abend auftaucht und wieviele. Wir haben mit der Andacht in der Kirche gestartet und hatten im Vorfeld einen Stuhlkreis für 15 Leute vorbereitet. Zu unserer Überraschung und natürlich auch Freude hat dieser Stuhlkreis nicht ausgereicht, sodass wir schnell noch Stühle nachholen mussten. Zur Andacht kamen ca. 18 Jugendliche, die sich aus KonfirmandInnnen und ehrenamtlichen TeamerInnen zusammensetzen. Dank einer netten Geschichte und einer kleinen Aktion schien die Andacht bei den Jugendlichen anzukommen. Die Stimmung und die Beteiligung beim Gesang war jedenfalls super. Zum inhaltlichen Teil blieben dann neben dem Vorbereitungsteam noch 7 Jugendliche, sodass wir eine nette Gruppe von 12 Leuten waren. Die Kennlernspiel haben viel Spaß gemacht und auch wir konnten noch das ein oder andere Lernen.

 

Was ein bisschen schade war, ist dass keine Geflüchteten an dem ersten FeierAbend teilnahmen, denn das Projekt ist natürlich auch speziell so ausgelegt, dass Interkulturell und Interreligiös gearbeitet werden soll. Wir hoffen, durch den nächsten runden Tisch und der Kontaktaufnahme zur Schule (da gibt es zwei Flüchtlingsklassen) dies fürs nächste Mal zu ändern. Dennoch war der erste FeierAbend für uns ein voller Erfolg und wir freuen uns aufs nächste Mal!

 

Beste Wirkung | Beste Vielfalt | Beste Experimente

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