Digitale Fortbildungsmodule


16.11.2020 │ Digitale Fortbildungsmodule │ Engagement

Online-Juleica

Corona hat unser aller Leben durcheinander gebracht, auch das der Evangelischen Jugend Burgwedel-Langenhagen. Nachdem ...

Corona hat unser aller Leben durcheinander gebracht, auch das der Evangelischen Jugend Burgwedel-Langenhagen. Nachdem unsere Juleica-Schulung in den Osterferien ausfallen musste, war das Team ganz schön gefrustet und traurig. Zunächst bestand noch die Hoffnung, die „Normalität“ würde bald wieder einkehren. Als dann aber klar war, dass es die gewohnte Normalität vorerst nicht mehr geben würde, musste eine Lösung her. Die Motivation, etwas Online zu machen war durchaus gebremst. Immerhin lebt die Jugendarbeit vom Miteinander, von gemeinsamen Aktionen und Erfahrungen- das kann man doch nicht über den Bildschirm erzeugen! Wir wollten aber nicht einen ganzen Jahrgang ohne Juleica hinnehmen, deshalb setzten wir uns zusammen- online- um zu überlegen, wie es gehen könnte. Wir machten parallel wirklich zweifelhafte Erfahrungen mit Video-Konferenzen in unterschiedlichen Zusammenhängen. Daran konnten und wollten wir uns definitiv kein Beispiel nehmen. Abgesehen von technischen Problemen, waren die Online-Zusammenkünfte, die wir erlebten, geprägt von Langeweile, ermüdender Eintönigkeit und vor allem von Distanz. Doch dann der Durchbruch! Wir fanden eine Referentin, die uns eine andere Seite von digitalen Treffen zeigte. Zugegebenermaßen wussten wir ja nicht, was da auf uns zukam, die Motivation war bei vielen noch sichtlich gebremst. Deshalb war es vorab auch durchaus schwierig, gemeinsame Termine zu finden. Drei Fortbildungsmodule erwarteten uns. Schon das erste Modul brachte die Kehrtwende. Wir waren begeistert, euphorisch und voller Ideen. Nele Kießling zeigte uns eine ganz neue Art, Video-Konferenzen zu gestalten, aufzulockern, lebendig zu machen. Und wir entdeckten bei der Fortbildung, was überhaupt alles möglich ist. Während wir anfänglich noch dachten, wir würden einzelne Workshops als Alternative zur ausgefallenen Juleica anbieten, war nun der Plan, eine vollwertige Juleica-Schulung anzubieten- online und „in Echt“. Die nächste Herausforderung war, hierfür einen Termin zu finden. Nach etlichen Umfragen im Team und unter den ursprünglich angemeldeten Teilnehmenden, konnten wir den Termin nun endlich festmachen: 14.-23. August. Die Wochenenden sollten Präsenz-Veranstaltungen werden, während Montag bis Freitag je 2 Blöcke a 3 Stunden (vormittags und abends) online stattfinden sollten. Die erste Einheit planten wir am Freitagabend. Jetzt folgte eine sehr arbeitsintensive Zeit: Die Juleica-Einheiten mussten auf „Online“ umgestrickt werden. Hierfür wollten wir Anspiele und andere Videos drehen, die wir bei der Schulung einspielen wollten. Es entstand außerdem ein Trailer, der je zu Beginn der Online-Einheit abgespielt werden sollte. Zusätzlich erstellten wir „Erklär-Videos“ mit dem Tool „mysimpleshow“. Dann kam der große Tag. Wir hatten uns in der Zwischenzeit auch sehr intensiv mit all den Möglichkeiten, die Zoom bietet, vertraut gemacht, so dass es neben dem Team, das inhaltlich für eine jeweilige Einheit verantwortlich war, auch immer noch Menschen gab, die sich um die Betreuung der Technik kümmerten (Videos einspielen, Break-Out-Sessions erstellen, Bildschirm teilen, Musik einspielen, den Chat im Blick haben etc.). 18 Plätze für Teilnehmende hatten wir aufgrund der Raumgröße bei den Präsenztreffen für die Juleica-Schulung zur Verfügung. Es hatten sich auch genau 18 Jugendliche angemeldet, 3 kurzfristige Abmeldungen gab es dann aber noch, so dass wir die Schulung mit 15 Teilnehmenden im Alter von 15-17 Jahren durchgeführt haben. Das Team bestand aus 13 Personen (2 Hauptamtliche, 11 Ehrenamtliche im Alter von 19-24 Jahren). Bei der ersten Online-Einheit war das ganze Team anwesend, was dazu geführt hat, dass wir eine zweite Seite in der Galerie-Ansicht bei Zoom hatten. Das hat sich als Schwierigkeit herausgestellt, denn wir wollten ja gerade die digitale Distanz überwinden und uns alle sehen, so dass wir uns in den folgenden Online-Einheiten im Team so aufteilten, um mit maximal 25 Personen online zu sein. Die Maßnahme selbst war super! Die Teilnehmenden, die ebenso skeptisch waren wie das Team anfangs, waren begeistert, wie „dicht“ man beieinander war. Unsere Befürchtung war zunächst, dass die Blöcke von 3 Stunden zu lang wären, aber die Zeit verging meist wie im Flug. Wir bauten viele Spiele ein. Hierfür hatten wir im Vorfeld eine Spielesammlung ausgearbeitet mit Gruppenspielen, die wir aus der analogen Zeit kannten und für die wir Online-Spielregeln ergänzt hatten. Wir hatten viele Methoden-Wechsel, da wir bei Nele Kießling gelernt hatten, dass online die Aufmerksamkeitsspanne noch kürzer ist, als bei analogen Treffen. Die Teilnehmenden haben sich viel selbst in Kleingruppen (Break-Out-Sessions) erarbeitet und ihre Ergebnisse dann im Plenum vorgestellt. Zur Vorbereitung von Gruppenarbeiten nutzten die Teilnehmenden auch unsere sogenannte „Mittagspause“ zwischen den Blöcken. So leiteten die Jugendlichen selbst Spiele an und gestalteten Andachten. Das Feedback der Teilnehmenden war rundum positiv. Die schönste Rückmeldung war, dass manche Jugendliche manchmal glatt vergessen hatten, dass sie sich gerade nur online sehen. Die größten Herausforderungen waren technischer Natur: das Abspielen von Videos über die Funktion „Bildschirm teilen“ funktionierte zum Teil nicht optimal. Insgesamt waren wir aber selbst begeistert darüber, wie wir das hinbekommen haben. Natürlich ist es kein Vergleich zu einer analogen Maßnahme. Wir hoffen natürlich alle darauf, dass es im kommenden Jahr wieder eine „echte“ Juleica-Schulung geben kann, sind aber durchaus bereits schon darauf eingestellt, dass es eine Wiederholung einer kombinierten Maßnahme aus Online- und Präsenz-Einheiten geben könnte. Dafür ist hilfreich, dass sich das Team nach im Anschluss an jede Einheit zur Reflexion getroffen hat, um Optimierungsmöglichkeiten zu bedenken. Eine finale Reflexion mit dem Team steht noch aus, diese soll noch in diesem Jahr stattfinden, um auch einen Blick auf die Zukunft zu werfen. Insgesamt kann festgehalten werden, dass nicht nur die Teilnehmenden viel bei der Schulung gelernt haben, sondern vor allem auch das Team durch die intensive Vorbereitung, vor allem durch die 3 Fortbildungsmodule mit Nele Kießling durch das Projekt profitiert hat. Vermutlich werden uns Video-Konferenzen und Online-Seminare noch eine ganze Weile begleiten. Hierfür sind die Ehrenamtlichen perfekt vorbereitet. Bei jeder Gelegenheit, bei der wir in unterschiedlichen Konstellationen mit Teilen des Teams zusammen kommen, wird von den Erfahrungen in anderen Online-Meetings/ Seminaren etc. berichtet. Und immer wieder müssen wir feststellen, dass wir das wirklich richtig gut gemacht haben.

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