Selbstorganisierte Multiplikator*innen-Ausbildung: Gender und Diskriminierung


Wir alle machen immer wieder solche oder ähnliche Erfahrungen: Im Plenum der Gruppe, in der wir uns engagieren, sprechen mal wieder fast nur Männer*. Frauen* werden häufiger unterbrochen und trauen sich seltener verantwortliche Positionen anzunehmen; in persönlichen Beziehungen halten wir uns zurück, unsere eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar zu äußern und auf der Straße wird uns mal wieder ein sexistischer Spruch hinterhergerufen.
In unserer Utopie gibt es keine Diskriminierung aufgrund von biologischem Geschlecht oder Genderrollen mehr, alle Menschen können sich ganz unabhängig von normativen Geschlechterrollen entfalten und ohne Angst vor gesellschaftlichem Ausschluss oder institutioneller Benachteiligung leben. Dieser Ebene von gesellschaftlicher Transformation wollen wir uns in diesem Projekt widmen.
Ziel ist es, uns selbstorganisiert als Multiplikator*innen weiterzubilden, um die Inhalte und Methoden dann in all die Projekte und Kontexte zu bringen, in denen wir uns bewegen (werden). Dazu sehen wir es als nötig an, uns auch mit unserer eigenen Geschlechtsidentität auseinanderzusetzen. Wir wollen unsere Sozialisationserfahrungen reflektieren, die geprägt sind von einer Gesellschaft, in der Geschlecht eine maßgebliche Kategorie darstellt und in der Männer* und Frauen* immer noch nicht gleichberechtigt sind. Wir sind der Überzeugung, dass sich Genderdiskriminierung auch in persönlichen (sexuellen) Beziehungen und in all den Kontexten, in denen wir uns engagieren, zeigt. Es gibt zu wenige sichere Räume, in denen sich FLINT* Personen offen über ihre Erfahrungen und Wünsche austauschen können und sich gegenseitig zu empowern, nach ihren Bedürfnissen zu handeln und ihre Grenzen zu setzen. Ziel des Projekts ist es, uns selbst zu Expert*innen in diesem Themenbereich weiterzubilden, um dann solche Räume zu ermöglichen und transformatorische Prozesse anzustoßen. Wir wollen junge FLINT* Personen miteinander vernetzen, Austausch ermöglichen und Bildungsarbeit zu den Themen Genderdiskriminierung und Geschlechtsidentitäten leisten. Wir wollen Strategien im Umgang mit Sexismus im persönlichen Umfeld, aber auch in politischen Kontexten (z.B. Jugendgruppen) erarbeiten, um diese inklusiver zu gestalten und den Zugang für FLINT* Personen für diese Gruppen zu erleichtern, beispielsweise weil die Gesamtgruppe sensibler für dominantes Redeverhalten ist oder Awareness-Strukturen vorhanden sind.

Typ
Zielgruppe(n)
Ehrenamtliche aus dem eigenen Verband/der eigenen Initiative
Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren
Junge Erwachsene ab 18 Jahren
Multiplikator-inn-en und/oder Fachkräfte der Jugendarbeit/Bildungsarbeit
Projektlaufzeit
17.01.2020 - 01.10.2020
Themengebiet
Engagement & Experimentelles
Region
Niedersachsen / landesweit

Beste Wirkung | Beste Vielfalt | Beste Experimente

Eure Ideen und euer Engagement sind das BESTE für die Jugendarbeit in Niedersachsen! Das Förderprogramm Generation³ unterstützt euch dabei. Hier könnt ihr Neues ausprobieren, euch qualifizieren, euch ehrenamtlich engagieren. Generation³ steht für mehr Beteiligung, Engagement und Vielfalt! Bei Fragen wende dich an info(at)generationhochdrei.de